Die Münchner Post seit 130 Jahren

Die Münchner Post seit 130 Jahren

Die sozialdemokratische Zeitung der Stadt lebt im Samstagsblatt wieder auf

Am 1. April 1888 flatterte die erste Ausgabe der Münchner Post in die Stuben der Münchnerinnen und Münchner. Als Organ der Münchner Sozialdemokratie bezog die Münchner Post engagiert Stellung gegen soziale Missstände, Militarismus und Kriegstreiberei. Die Auflagenzahl stieg schnell und seit dem ersten Januar 1890 erschien die Zeitung täglich. Zu den Redakteuren gehörten etwa der spätere sozialdemokratische Oberbürgermeister Eduard Schmid und Bayerns erster Ministerpräsident Kurt Eisner. Manche Reportage in der Münchner Post erregte in ganz Deutschland Aufsehen. In der Weimarer Republik prangerte sie als einzige bedeutende Münchner Zeitung die deutschnationale Politik des bayerischen Ministerpräsidenten Gustav von Kahr an. Und sie gehörte schon früh zu den schärfsten Gegnern der Nationalsozialisten, die sie systematisch mit allen publizistischen Mitteln bekämpfte. Am 30. Januar 1933 eroberten die Nationalsozialisten aber die Macht in Berlin. In Bayern verwüsteten SA-Einheiten kurz darauf die Redaktionsräume der Münchner Post und zerstörten die Druckerei. Der NS-Statthalter verbot das Blatt und ließ die Redakteure verhaften. Die Geschichte dieser Münchner Tageszeitung endete am 9. März 1933.

Heute, fast genau 130 Jahre nach der Gründung der Zeitung, halten Sie eine neue Münchner Post in den Händen. Wir knüpfen damit an die Tradition der sozialdemokratischen Tageszeitung an, auch wenn sich das Format geändert hat. Demokratische Grundwerte und das Eintreten für den Zusammenhalt aller Münchnerinnen und Münchner gelten für uns damals wie heute. Wir wollen, dass die bayerische Landeshauptstadt, trotz starken Zuzugs lebenswert bleibt für alle Bürger dieser Stadt. Wir wollen eine weltoffene, soziale und für alle erschwingliche Stadt. In diesem Sinne möchten wir Sie mit journalistisch aufbereiteten Beiträgen über das was wichtig ist in München informieren und auch unterhalten. Diese Münchner Post wird als regelmäßige Seite im Samstagsblatt erscheinen. Wir freuen uns über Ihre Kommentare, Kritik, Lob.